Sind wir ehrlich: Als es um die Anmeldung für die Tablesoccer League ging, hatten wir eine gewisse Unsicherheit, ob wir für die beiden Austragungstage die erforderliche Mindestzahl von sechs SpielerInnen mobilisieren könnten. Der TFC Thun hat, was die Quantität anbelangt, seine beste Zeit hinter sich, den Zenit überschritten. Das mag stimmen. Doch soll man deswegen aufhören? Pustekuchen! Dank einiger treuer Seelen und den paar „ewig Angefressenen“ fanden sich genug Leute, um an beiden Tagen ein komplettes Team zu stellen. Am ersten Spieltag reisten Bernard, Mike, Michael, Fabrizio und Paul ins Wallis (der Michel nicht, denn der war schon da^^). Im Vorfeld und während der Anreise wurde diskutiert, sich über Strategien und Ambitionen ausgetauscht. Die Einen meinten, dass wir an der STL durchaus im Stande wären etwas zu reissen, ja gar, uns auf das Podest zu spielen. Andere sahen das nüchterner und fanden, den Abstieg zu verhindern wäre gleichbedeutend mit „Ziel erreicht“. Allen war aber eines klar: Wir würden mit viel Teamgeist antreten, motiviert und konzentriert an die Spiele gehen und vollen Einsatz geben, dabei immer aber auch fair und respektvoll bleiben. Getreu dem Motto: Am Tisch sind es Gegner, daneben aber Freunde.
Am ersten Spieltag setzte es gegen die Teams Luzern, Goldach 1 & 2 und Foosballeur Niederlagen ab. Mit den Simmentalern trennten wir uns unentschieden und den Gastgeber WTFV konnten wir schlagen. Daraus resultierte der fünfte Zwischenrang. Obwohl mehr verloren als gewonnen, waren wir mit der Leistung zufrieden. Einige der Resultate waren nämlich knapper, als die Tabelle schlussendlich aussagte und die sechste Begegnung mussten wir vorzeitig aufgeben, damit wir den letzten Zug für die Heimreise nicht verpassten. Das Ziel „Abstieg verhindern“ war also durchaus auf Kurs und für einen etwaigen Podestplatz mussten oder sollten, respektive durften wir uns noch steigern.
Für den zweiten Spieltag in Sempach reisten wir komplett an. Im Wissen, dass dadurch nicht alle gleich viele Einsätze bestreiten würden, machten sich Ramona, Hansueli, Mike, Michel, Ändu, Michael, Fabrizio, Bernard und Paul bereits früh auf den Weg und stimmten sich für den Tag gemeinsam bei Kafi, Gipfeli, Saft und Müesli ein. Sportlich begann der Tischfussball-Anlass dann im wahrsten Sinn dieser Worte. Stolz durfte Bernard, in seiner Funktion als Präsident der Swiss Tablesoccer Federation, nämlich die vollständige Anerkennung des Tischfussballs durch swissolympic verkünden. Auch an dieser Stelle sei es nochmals gesagt:
Wir sind offiziell ein Sport!
Herzlichen Dank Bernard für Dein Engagement und den grossartigen Einsatz, den Du dafür mit Deinem Team im Verband geleistet hast!
Mit dieser so erfreulichen Neuigkeit versorgt, starteten die letzten Gruppenspiele. Ein wenig fühlte man sich ja nun als richtiger Athlet, als Sportler, der in seiner Paradedisziplin antreten durfte. So versuchten bestimmt alle, ihre beste Leistung abzurufen und sich eine möglichst gute Ausgangslage für die spätere K.O. Phase zu schaffen. Für uns standen die Kollegen aus Zürich gegenüber an den Tischen und man merkte, dass beide Teams gewinnen wollten. Entsprechend eng ging es aus. Mit etwas Glück konnte wir das Team fordere.ch knapp schlagen und uns auf den dritten Tabellenrang spielen. Wir stärkten uns daraufhin beim Italiener und gingen mit frischer Energie in den Viertelfinal. Was wir nicht vorher wissen konnten: Unser erster Gegner in der K.O. Phase würde nochmals der Gleiche sein und die Zürcher durften sich auf eine Revanche freuen. Unser Ziel war klar: Wir wollten den Sieg aus der Gruppe wiederholen um den Gedanken um einen möglichen Abstieg somit komplett aus den Köpfen zu vertreiben. Doch die Zürcher hielten noch stärker dagegen, die Partie endete unentschieden und es kam zum Penalty-Schiessen. Mit flatternden Nerven (wohl auf beiden Seiten) stellten wir unsere besten Schüsse und Goalie-Künste auf die Probe. Fast zum Ende der zweiten Penalty-Runde durften wir jubeln. Für die meisten bei uns war es eine neue Erfahrung, ein Spiel auf diese Art zu entscheiden (zu müssen). Wenn man sonst auch mal nervös wird, so bedeutete dies bestimmt noch eine Steigerung. Für den Zusammenhalt und den Teamgeist aber, war es mit Sicherheit eine super Erfahrung und ein grosser Gewinn, denn man spürte förmlich wie alle bei jedem Schuss und jeder Parade mitfieberten.
Im folgenden Halbfinale durften wir herausfinden, wie die abgebrochene Begegnung im Wallis hätte enden können. Der Gegner hiess nämlich Goldach 1. Mit starken Doppel- und Einzelleistungen konnten wir gegen das Team aus der Ostschweiz gewinnen und fanden uns, für die meisten (In- und ausserhalb des Teams) eher unerwartet, im Finale wieder. Viel weniger überraschend – hatten sie es sich doch klar auf die Fahne geschrieben – erwartete uns dort das Team aus Luzern. Wie kann man das Finale am besten zusammenfassen? Die Equipe aus Luzern ist ein Team von herausragenden Spielern, welche mit ihrem Einsatz viel Gutes für den Tischfussball tun. Sie wollten den Sieg und sie verdienen ihn auch. Nicht, dass wir ihn nicht auch genommen hätten, aber wir waren durchaus bodenständig genug, die Situation realistisch einzuschätzen. Wir wollten das Finale einfach geniessen, noch einmal Freude an unserem Hobby haben, den Moment erleben und ihn teilen, mit allen die mitgekommen waren.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Mike, Ändu, Bernard, Paul, Ramona, Fabrizio, Michael, Hansueli und unseren Captain Michel! Für letzteren freut es mich besonders, dass seine Prognose eingetroffen ist und es einen Podestplatz gegeben hat :-D
Ebenso gross ist unsere Freude für den TFC Luzern. Wir gratulieren und mögen euch diesen Sieg von Herzen gönnen! Danke, dass ihr Teil des Tischfussballs in der Schweiz seid!
Was ist unser Fazit der Swiss Tablesoccerleague 2017? Wir haben als TEAM einen super Event erlebt und dürfen uns auf die Teilnahme an der Championsleague 2018 freuen. Und eines ist uns allen ganz bestimmt klar: Qualität geht über Quantität.